Das Haus im Wald

Bau- und Gartentagebuch unserer denkmalgeschützten Villa

9. Oktober 2025

Wir kaufen ein Haus

Wir kaufen ein Haus

Lange haben wir nicht gedacht, dass es tatsächlich so weit kommt. 5 Monate ist es her, seit wir das Haus zum ersten Mal gesehen haben.

Und nun sind es nur noch wenige Tage bis zum Notartermin – alle notwendigen Fragen sind geklärt, die Finanzierungszusage der Bank liegt vor, der positive Bauvorbescheid ist da, und während das Licht weicher wird und die ersten Blätter fallen, fühlen wir Ungewissheit und unbändige Vorfreude gleichermaßen und können es immer noch nicht fassen, dass dieses Haus nun wirklich unser Haus wird.

30. August 2025

Stück für Stück

Stück für Stück

Die Wochen verstreichen und wenn wir eines brauchen mit diesem Haus, dann ist es Geduld. Die Flut der Unterlagen, die wir für eine Finanzierung zusammentragen müssen, scheint kein Ende zu nehmen, und oft haben wir das Gefühl, uns im Kreis zu drehen.

Aber es gibt auch Fortschritte – wir finden ein Planungsbüro, das sich auf die Sanierung historischer Bauten spezialisiert hat und eng mit den Ansprechpartnern der Denkmalpflege zusammenarbeitet. In guter Zusammenarbeit erstellen wir erste Grundriss-Ideen für die Bank und stellen eine formale Bauvoranfrage bei der Stadtplanung und Denkmalpflege, um die Nutzungsänderung von Gewerbe zu Wohnen zu klären. Auch für die energetische Sanierung finden wir einen kompetenten Partner, der uns kurzfristig alle notwendigen Berechnungen bereitstellt, um einen KfW-Kredit zu beantragen

Das Notariat bereitet zeitgleich den Kaufvertragsentwurf vor, während wir darauf warten, dass die Bank unsere Kreditanfrage endlich abschließend bearbeitet. Und während wir warten bleibt genug Zeit, nahezu täglich von der Straße aufs Grundstück zu spähen, Hunderunden in der Seelhost zu verbringen, die Sonnenstrahlen im Laub der alten Bäume zu beobachten und von einem Alltag in diesen alten Wänden zu träumen.

12. August 2025

Das eigene Atmen

Das eigene Atmen

DAS EIGENE ATMEN steht um uns herum
an der Tür zum Garten. Wir betreten Regen,

öffnen sein Hemd, die Luft dahinter liegt
wie nackte Haut auf Zweigen. Es ist feucht und

nass, die Landschaft fädelt deine Stimme ein.
Tropfen wölben sich mit Himmel und mit See.

In jedem Wort dreht sich die Erde und du weißt nicht,
wie sie dich ansieht, unter dem Trittschall,

aus deinen Fußspuren heraus, gefüllt mit Konjunktiven
und mit Sand. Das Zentrum glitzert, das Einmaleins

geht uns voran. Ich wiederhole: Ein Mann
und eine Frau und eine Amsel sind eins.

Jürgen Nendza

2. Juli 2025

Die ersten Schritte

Die ersten Schritte

Nach der Euphorie der ersten Wochen hat uns die Realität eingeholt. Wir sind völlige Laien beim Thema Altbausanierung, haben keine Ahnung von Denkmalschutzvorgaben und baurechtlichen Vorgängen bei der Stadt. Dafür sind wir Profis im Recherchieren und der Projektplanung.

Schnell ist klar, dass das als Wohnbaugrundstück vermarktete Haus weit davon entfernt ist, ein solches zu sein. Baurechtlich steht das Haus im Außenbereich, was die Möglichkeiten zur Bebauung des Grundstücks auf nahezu Null reduziert. Zudem ist das Haus bisher nur zu gewerblichen Zwecken genutzt worden und die Stadt müsste eine Umnutzung als Wohnraum genehmigen – etwas, das im Außenbereich äußerst ungern gesehen ist.

Und doch geben wir nicht auf. Ich bringe in Erfahrung, wer beim Bauamt, der Stadtplanung und der Denkmalpflege zuständig ist, schreibe E-Mails, telefoniere. Und zu unserer Überraschung laden uns die Verantwortlichen zu einem Kennenlernen ein. Es ist ein sehr konstruktiver und sympathischer Termin, und wir gehen beschwingt nach Hause, weil die Stadt zum Erhalt der denkmalgeschützten Substanz einer Umnutzung zustimmen würde. Als wider Erwarten dann auch der Verkäufer unser gemindertes Kaufangebot annimmt, sind wir völlig baff. Kann der anfängliche Jux tatsächlich wahr werden?

22. Mai 2025

Wie alles beginnt

Wie alles beginnt

Es ist Mai. Ein schöner Mai; der Geruch von nasser Erde und frischem Grün hängt zwischen den Sonnenstrahlen, die Bäume haben ihre Blätter entfaltet und wachsen dem Himmel entgegen.

Ich pendle zwischen unserer Stadtwohnung und dem Schrebergarten hin und her. Dann ganz unverhofft stolpere ich über eine Anzeige für ein Haus. Es ist zunächst nur das Grundstück, das meine Aufmerksamkeit fängt: 10.000 qm Grundstück, mitten in der Stadt. Wie kann das sein?

Mehr als Jux gedacht, schicke ich die Anzeige an Ben. Einige Tage später fahren wir morgens daran vorbei und schauen uns das Haus von der Straße aus an. So beginnt unser Traum vom Haus mit Garten in der Stadt – wir rufen die Maklerin an, wir besichtigen das Haus, wir rechnen Kreditraten aus. Ganz unromantisch und doch wunderbar.

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